Der historische Hintergrund der Gruppe ist die Zeit Anfang des 15. Jahrhunderts.

Damals, am 20. Juni des Jahres 1413, besiegten die Korbacher Bürger in der sogenannten Padberger Fehde eine Streitmacht von 200 westfälischen Rittern des “Bengler Bundes”, die in die Korbacher Feldmark eingefallen waren und das Vieh geraubt hatten.

Der 20. Juni war seinerzeit der heiligen Regina gewidmet und wurde allgemein als Reginentag bezeichnet. In den Folgejahren nach der Padberger Fehde wurde zur Erinnerung an diesen historischenSieg der Reginentag alljährlich feierlich in Korbach begangen. Leider ging dieser Brauch in den Wirren der Reformation später verloren.

Die Gruppe Sankt Regina, die sich mit ihrer Namensgebung auf diesen historischen Tag der Korbacher Stadtgeschichte bezieht, hat diesen alten Brauch im Jahre 1995 wieder aufleben lassen und feiert seitdem alljährlich dieses Fest, den Reginentag.
 
 

Aus der Chronik des Korbacher Stadtschreibers Philipp Knipschild von 1623

Der Sieg am Reginentag im Jahre 1413

” ... Nach Ablauff weniger Tagen, nemblich auf Reginen Tag den 20. Junii bemeldetes 1413. Jahrs, ist Herr Friederich von Pattberg, Ritter, mit einem starcken Hauffen, nemblich sieben hundert und sechzig mit dem Hinterhalt Gewäpneter zu Roß und Fuß und fliegender Fahnen, wiederumb in die Corbachische Feldtmarck gefallen,und sich eines grossen Raubes an Viehe bemechtiget. Sobaldt solches die Corbachische erfahren, haben sie in Eyl zur Wehr, alß Handtbüchsen, Armbüchsen,Schwerdten, Keulen, Stangen, und dergleichen, griffen, und deynd, sampt Hildebrand Gogreben und Conrad von Geißmar, so anderter Sachen halben damahls in der Stadt gewesen und vier und zwanßig Pferde zu Fuß gefolget, welcher sich auff dem Raingraben verstecket, die von Corbach, wan sie ankömen, ohnversehens anzufallen. Nachdem aber die Corbacher solches gemerckt, haben sie ihr Volck in Ordtnung gestellet, an Pattberg jenseits des Rheingraben nach Flechtdorff im Felde geseßt, und den ganzen Tag mit einander gefochten, also, daß beyderseits viele verwundet, auch auff Pattbergs Seiten viele, aber nur ein Corbachischer Bürger todt geblieben. Endtlich da die Pattbergischen etwas gewichen, und von der Sonne Glanz geblendet, seynd sie von den Corbachischen umbzingelt und überwunden,zwey hundert der beßten Ritterschaft aus dem Stifft Münster und auß dem Lande von der Marck gefangen, und gen Corbach in Gefengnüsse gebracht worden, unter welchen Gefangenen Herr Friedrich von Pattberg, Ritter, wie auch zween andere von Pattberg, so beyde Gottschalck geheissen, gewesen. Hierüber ist in Corbach grossen Freude worden, daß die Ihrige also gesundt wieder kommen und solchenglücklichen Sieg erlanget. Dahero sie hernacher zu ewiger Gedechtnüß berührten S. Reginentag jährlich feyerlich gehalten, bevorab, weil es denen von Corbach unmöglich gewesen, so viel gestrenger, gerüsteter, wehrhafter Männer zu oberweltigen, wan nicht Gott der Allmechtige sonderlich Hülff gethan hätte. ... “
 
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Die heilige Regina, Namensgeberin der Gruppe Sankt Regina

Die Geschichtsschreibung bezeichnet die heilige Regina als Jungfrau und Märtyerin, die während der Regierungszeit des römischen Kaisers "Maximianus Herkulius", in der Anfangsphase der Christianisierung in Burgund, um 300 n. Chr. in Alise-Ste-Reine aus Glaubensgründen enthauptet wurde.

Ganz sicher auch beeinflußt durch ihre Festigkeit zum Glauben, war die Christianisierung in ihrer Heimat Burgund bereits Ende des 4. Jahrhunderts verbreitet anzutreffen und es entwickelte sich im Laufe des
7. Jahrhunderts der Reginenkult.

Die Gebeine dieser "St.Regina" wurden 864 in die Benediktinerabtei in Flavigny-sur-Ozerain überführt. t. Kein geringerer als Karl der Große machte auch diese Abtei seinem Lehrer und Berater, Alkuin, zum Geschenk. Eine dort bis heute erhaltene Krypta war ehemals von einer Doppelkapelle überbaut, deren Überreste 1960 bei Ausgrabungen freigelegt wurden. Diese Kapelle war zur Verehrung der heiligen Regina bestimmt.

Die heilige Regina ist die Patronin der Zimmerleute und stellt sich als Märtyrerin mit Märtyrerkrone und den Attributen Kreuz mit darauf sitzender Taube, sowie dem Schwert, dem Gegenstand ihres Märtyriums dar, befindlich in einem Kessel oder inmitten von Feuerflammen, darum umgeben mit weidenden Schafen.