Aus der Chronik des Korbacher Stadtschreibers Philipp Knipschild von 1623

Der Sieg am Reginentag im Jahre 1413

” ... Nach Ablauff weniger Tagen, nemblich auf Reginen Tag den 20. Junii bemeldetes 1413. Jahrs, ist Herr Friederich von Pattberg, Ritter, mit einem starcken Hauffen, nemblich sieben hundert und sechzig mit dem Hinterhalt Gewäpneter zu Roß und Fuß und fliegender Fahnen, wiederumb in die Corbachische Feldtmarck gefallen,und sich eines grossen Raubes an Viehe bemechtiget. Sobaldt solches die Corbachische erfahren, haben sie in Eyl zur Wehr, alß Handtbüchsen, Armbüchsen,Schwerdten, Keulen, Stangen, und dergleichen, griffen, und deynd, sampt Hildebrand Gogreben und Conrad von Geißmar, so anderter Sachen halben damahls in der Stadt gewesen und vier und zwanßig Pferde zu Fuß gefolget, welcher sich auff dem Raingraben verstecket, die von Corbach, wan sie ankömen, ohnversehens anzufallen. Nachdem aber die Corbacher solches gemerckt, haben sie ihr Volck in Ordtnung gestellet, an Pattberg jenseits des Rheingraben nach Flechtdorff im Felde geseßt, und den ganzen Tag mit einander gefochten, also, daß beyderseits viele verwundet, auch auff Pattbergs Seiten viele, aber nur ein Corbachischer Bürger todt geblieben. Endtlich da die Pattbergischen etwas gewichen, und von der Sonne Glanz geblendet, seynd sie von den Corbachischen umbzingelt und überwunden,zwey hundert der beßten Ritterschaft aus dem Stifft Münster und auß dem Lande von der Marck gefangen, und gen Corbach in Gefengnüsse gebracht worden, unter welchen Gefangenen Herr Friedrich von Pattberg, Ritter, wie auch zween andere von Pattberg, so beyde Gottschalck geheissen, gewesen. Hierüber ist in Corbach grossen Freude worden, daß die Ihrige also gesundt wieder kommen und solchenglücklichen Sieg erlanget. Dahero sie hernacher zu ewiger Gedechtnüß berührten S. Reginentag jährlich feyerlich gehalten, bevorab, weil es denen von Corbach unmöglich gewesen, so viel gestrenger, gerüsteter, wehrhafter Männer zu oberweltigen, wan nicht Gott der Allmechtige sonderlich Hülff gethan hätte. ... “
 
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